Hilfeleistungssatz

Zu den Aufgaben der Feuerwehren gehören neben der Brandbekämpfung auch verschiedene technische Hilfeleistungen. Ein Großteil der technischen Hilfeleistungen bezieht sich auf das Retten von Personen aus verunfallten Fahrzeugen. Hierfür steht der Feuerwehr Klecken ein hydraulischer Hilfeleistungssatz der Firma Weber zur Verfügung. Er besteht aus einem Hydraulikaggregat, einem Spreizer, einer Rettungsschere, einem Pedalschneider, drei Rettungszylindern und umfangreichem Zubehör.

 

Das Hydraulikaggregat ist eine Elektromotorpumpe (Typ E50 + SAH) und erzeugt einen Druck von bis zu 630 bar. Hiermit werden die hydraulischen Rettungsgeräte angetrieben. Das Aggregat ist transportabel und verfügt über 2 angebaute Schnellangriffshaspeln für zwei Hochdruckchlauchpaare (20m lang). Beide Haspeln sind unabhängig voneinander, auch unter Druck, abziehbar. Auf diese Weise können auch während des Betriebes andere hydraulische Rettungsgeräte angeschlossen und bedient werden. Auf dem Aggregat liegen der Spreizer und die Rettungsschere. Diese sind immer angeschlossen und können sofort in Betrieb genommen werden. Das Aggregat ist auf einer Schwenkvorrichtung im Fahrzeug verlastet, wodurch eine Entnahme erleichtert wird. Es kann aber auch direkt am Fahrzeug in Betrieb genommen werden. Hierzu ist es permanent mit einem Stromkabel angeschlossen.

 

Der Spreizer (Typ SP50) dient zum Auseinanderspreizen, beispielsweise von verklemmten oder deformierten Autotüren, oder zum Wegdrücken von Wrackteilen. Er kann allerdings auch zum Zusammendrücken oder Anheben verschiedener Materialien benutzt werden. Durch die multifunktional gestalteten Spreizerbacken ist es auch möglich in kleinste Spalten zu kommen. Mittels eines Kettensatzes kann mit dem Spreizer auch gezogen werden, um beispielsweise zum Befreien von Verletzten die Lenksäule eines PKW wegzuziehen. Hierfür kommen heutzutage jedoch meistens Rettungszylinder zum Einsatz, um den gesamten Motorraum nach vorne zu klappen.

 

 

Die Rettungsschere (Typ S180-EN) dient in erster Linie zum Durchtrennen von Materialien bei einem Verkehrsunfall, beispielsweise zum Abtrennen des Autodaches. Bei dieser Rettungsschere besonders hervorzuheben sind die Messereinsätze aus Speziallegierung zum Schneiden von gehärteten Fahrzeugteilen. Diese können bei eventueller Beschädigung oder Abnutzung einfach ausgetauscht werden.

 

 

Ein Pedalschneider (Typ S30) wird vorrangig zum Schneiden von Pedalen verwendet. Aufgrund seiner geringen Abmessungen und da er spannungsfrei schneidet, ist er hierfür bestens geeignet. Das spannungsfreie Schneiden wird dadurch ermöglicht, dass sich bei dem Pedalschneider nur eine Klinge bewegt. Bei der Rettungsschere bewegen sich dagegen beide Klingen.

 

 

Die Rettungszylinder (Typ RZ1, RZ2 und RZ3) kommen dann zum Einsatz, wenn die Öffnungsweite des Spreizers nicht mehr ausreicht, jedoch ein größerer Spreizweg erforderlich ist. Sehr häufig geschieht dies beispielsweise um den vorderen Teil eines verunfallten PKWs wegzudrücken. Hierzu wird der Schweller auf Höhe der A-Säule eingeschnitten und der Rettungszylinder zwischen A-Säule und B-Säule diagonal angesetzt. Die Rettungszylinder der Feuerwehr Klecken können je nach Ausführung Öffnungen von 540mm auf bis zu 1600mm vergrößern. In Verbindung mit einem Schwelleraufsatz, kann der Rettungszylinder optimal und achsengerecht angesetzt werden. Die B-Säule ist dadurch ausreichend geschützt und ein Durchbrechen des Zylinders wird so verhindert.